Home > Automobilindustrie > Ist die Automobilindustrie flexibel genug?

Ist die Automobilindustrie flexibel genug?

In den goldenen Jahrzehnten der Automobilindustrie haben sich viele Strukturen und Bequemlichkeiten eingeschlichen, die jetzt, in Zeiten der Herausforderungen, auf eine harte Probe gestellt werden können. Die Liste der Herausforderungen wächst von Jahr zu Jahr an, hier ein kleiner Überblick:

  • Umstieg auf CO₂-neutrale Antriebe;
  • Konkurrenz aus China;
  • Nachlassendes Interesse der Kundschaft;
  • Lieferengpässe durch COVID und aktuell Russland;
  • ständig steigende Rohstoffpreise.

Die Liste lässt sich noch weiter fortführen, jedoch gehören diese Punkte zu den wichtigsten. Antworten sind gefragt und das Problem daran ist, dass die meisten dieser Antworten sehr viel Geld kosten würden. Der Umstieg auf CO₂-neutrale Antriebe ist beispielsweise ein Mammutprojekt, dass nicht jeder Hersteller stemmen kann. Der italienische Konzern Fiat hat sich aus diesem Grund dem französischen PSA-Konzern angeschlossen, alleine wären die Aufgaben nicht zu meistern gewesen.

Wie reagieren die deutschen Hersteller?

Die Wolfsburger haben nach anfänglichem Zögern die Zeichen der Zeit erkannt und investieren nun massiv in neue Produkte. Die anderen Hersteller wissen ebenso auf den Messen mit neuen Produkten zu glänzen, einzig der Absatz in der breiten Masse bleibt noch aus.

Finanziert werden all die nötigen Veränderungen aus den immer noch sehr gut laufenden Geschäften in China. An dieser Stelle wird es jedoch früher oder später „quo vadis?“ lauten. China gilt einerseits als eine große Gefahr für die Zukunft der hiesigen Automobilindustrie, ist jedoch gleichermaßen der beste Kunde. Dies wird noch eine sehr spannende Entwicklung werden, über die wir Sie selbstredend auf dem Laufenden halten werden.

Alle stehen vor denselben Herausforderungen

An dieser Stelle kommt ein kleiner Wermutstropfen. Fast alle Hersteller haben mit diesen Herausforderungen zu kämpfen, von dem japanischen Hersteller Toyota über Volkswagen bis hin zu Ford in den USA. Es gibt natürlich nationale Unterschiede, doch im Grunde suchen im Moment alle nach Antworten, wie das Geschäft noch in 20 oder 30 Jahren gut laufen kann.

30 oder gar 50 Jahre vorauszudenken gestaltet sich zurzeit sehr schwierig, da die aktuellen Probleme den Blick auf den Horizont vernebeln. Eine stetig wachsende Weltbevölkerung lässt immer weniger Raum für Individualverkehr, auch hier gilt es neue Lösungen zu finden, am besten zeitnah. Wer sich jetzt gut aufstellt, der fährt langfristig vorne weg.